Fall Nr. 44

 

Pünktlichkeit

Schlüsselsatz: Er geht ohne mich überhaupt zu beachten zu seinen Kollegen und beginnt herumzualbern.
Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: Bewegen an Geräten
Disziplin/Sportart: Klettern
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Ich hasse Unpünktlichkeit und bemühe mich meinen Unterricht zur Zeit anzufangen, aber auch pünktlich aufzuhören. Obschon ich dies meinen SchülerInnen gleich zu Beginn einer gemeinsamen Tätigkeit erkläre, kämpfe ich immer wieder gegen das Zuspätkommen. So habe ich auch die Blockwoche der Sekunden a und b mit einigen Erläuterungen zu meiner Person begonnen und ein paar Abmachungen und Regeln zum Betrieb geäussert.
Der zweite Morgen beginnt gut, sind doch ausser einem Schüler alle pünktlich anwesend. Bei dem kleinen Aufwärmprogramm sind alle motiviert dabei und machen aktiv mit. Die Stimmung ist gut und die heutigen Ziele sind bei den meisten hoch. Bald sind alle mit Klettermaterial ausgerüstet und ohne grossen Aufwand ist organisiert wer mit wem und wo klettert. Man hört aufmunternde Rufe, gute Ratschläge und man merkt, alle sind kozentriert bei der Sache. Ich bin überrascht und erfreut zugleich, nach dem ersten Tag mit mühseligen Erklärungen über warum und wie, habe ich keine so grosse Begeisterung erwartet.
Mit einer Stunde Verspätung erscheint Jonas. Er geht ohne mich überhaupt zu beachten zu seinen Kollegen und beginnt herumzualbern. Er ist, scheint es, der Grösste. Leider lassen sich die anderen schnell ablenken und anstecken, es entsteht grosse Unruhe in dieser Ecke. Trotzdem dass ich schnell darauf reagiere und Jonas auf seine Verspätung und auf sein Verhalten anspreche, ist die gute Atmosphäre nicht mehr zu retten. Sobald ich der Gruppe den Rücken zudrehe, gibt es blöde Bemerkungen, werden die Seile als Schaukeln verwendet etc. Nachdem ich mich einige Zeit geärgert habe, vor allem, dass ein Schüler soviel kaputt machen kann, ziehe ich die Pause etwas vor und hoffe, dass es danach wieder besser läuft.
Der Wiederbeginn ist mühsam, einige finden sie hätten schon längst genug gemacht für heute und legen sich auf die Matten. Jonas und seine Gruppe gehören auch dazu. Ich resigniere und lasse sie liegen, so stören sie wenigstens nicht und kümmere mich um die Aktiven.
So geht der Morgen, der gut begonnen hat, weniger erfreulich zu Ende.