Fall Nr. 483

 

Volleyball - Technik und Spiel

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Volleyball
Bedingungen organisieren: Gruppen bilden – Sozialformen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Die Klasse 2b ist eine zweite Gymnasialklasse mit 24 SuS und besteht aus 10 Frauen und 14 Männern. Die Klasse ist meist energiegeladen und wenn man sie gut abholt, können richtig bewegungsintensive Stunden entstehen. Das Unterrichtsthema ist Volleyball. Die SuS lernen das Anspiel, den Smash und die Spieltaktik. Am Schluss der Unterrichtseinheit werden sie bewertet und bekommen eine Note für die Smashbewegung und das Anspiel sowie eine Spielnote.
Den SuS wurde in der ersten Doppelstunde die Aufstellung auf dem grossen Feld (6:6) gezeigt. Anschliessend durften sie auf dem Grossfeld spielen - immer fünf Minuten 6:6, danach wurde das Verliererteam gegen ein neues Team eingewechselt. Das Spiel funktionierte nicht richtig, da die SuS keine Ballsicherheit besassen. Der Ball kam beim Anspiel oft nicht übers Netz und wenn es doch einmal gelang, wurde nicht auf drei Ballberührungen aufgebaut, so dass man hätte smashen können, sondern der Ball wurde meist mit einem Pass oder einer Manchette direkt zurück ins gegnerische Feld gespielt. Aus diesem Grund wurde in der nächsten Doppelstunde ein Techniktraining durchgeführt. Die SuS machten Technikübungen zum Anspiel und zur Smashbewegung.

In der heutigen dritten Doppellektion wird zuerst kurz aufgewärmt und gedehnt. Danach sollen sich die SuS wieder auf dem grossen Feld (6:6) aufstellen. Jetzt erklärt die Lehrperson alle möglichen Situationen auf dem Feld und erläutert den SuS genau, wie sie im Angriff stehen und sich in der Verteidigung aufstellen müssen. Die SuS scheinen das Prinzip verstanden zu haben. Im zweiten Teil der Doppelstunde wird die Prüfung vorgestellt und danach wird geübt. Die SuS dürfen sich selbst in die vier Prüfungsgruppen a sechs Personen einteilen. Dabei entstehen eine top motivierte Gruppe - aus den sportlichsten SuS der Klasse, zwei gut durchmischte Gruppen und eine Gruppe mit den eher leistungsschwachen SuS. Die Spielnote wird durch das Spiel 6:6 gemacht und die Kriterien dafür sind Passgenauigkeit, Annahmen, Spielpositionen und Aufbau (auf drei spielen). Das Anspiel und der Smash werden in einer zweiten Übung separat geprüft. Die SuS müssen sich so aufstellen, dass sich auf jeder Spielfeldhälfte drei Personen befinden. Die eine Seite ist für die Anspiele
verantwortlich und auf der anderen Seite gibt es einen Passeur bzw. eine Passeuse, eine/n Schüler/in in der Abnahme sowie eine/n Schüler/in beim Angriff. Alle SuS müssen einmal beim Anspiel und einmal beim Angriff (Smash) bewertet werden. Nachdem die Prüfungsform klar ist, dürfen die SuS in den selbst eingeteilten Gruppen üben. Von den SuS kommen die unterschiedlichsten Äusserungen. Einige finden es super, dass sie smashen dürfen und mal richtig auf den Ball hauen können. Andere wiederum beklagen sich, dass die Übung bei ihnen nicht funktioniert, weil der Ball es nie bis zum Angreifer schafft. Die Lehrperson gibt Tipps, dass die SuS halt zuerst alles einzeln üben sollen und erst wenn die Technik sitzt, alles zusammenhängen sollen. Auch sagt sie ihnen, dass sie vielleicht noch etwas in ihrer Freizeit üben gehen müssen, um mit den anderen Gruppen mithalten zu können. Das Spiel (6:6) funktioniert dann bei keiner Gruppe gut, auch die starken Spieler haben meist nur eine Ballberührung, bevor der Ball wieder ins gegnerische Feld gespielt wird. Trotzdem gewinnt die sportlichste Gruppe, da sie mehr Anspiele ins gegnerische Feld bringt. Diese Gruppe freut sich übermässig über den Sieg und die anderen Gruppen - vor allem die leistungsschwache - sind nicht sehr motiviert und mögen Volleyball sowieso nicht wirklich.
In der nächsten Doppelstunde dürfen die SuS nochmals üben und in der letzten Doppelstunde wird die Prüfung abgenommen.