Fall Nr. 481

 

Volleyball - Smash

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Gymnasium, 2. Klasse (Baselland), 15 Schüler, Wirtschaftsklasse, 10.30-11.15 Uhr, Thema Volleyball - Smash. Das Anspiel, das obere Zuspiel und die Manchette wurden bereits in den vorangegangenen Stunden behandelt. Das Ziel der Lehrperson ist es nun, den Schülern noch die Technik des Smashs beizubringen, um sich dann in den kommenden Wochen mit den erlernten Techniken dem Volleyballspiel zu widmen. Am Schluss will sie mit den Schülern wie bei den Profis 6 gegen 6 spielen.

Als die Lehrperson um 10.30 Uhr in die Halle kommt, sind bereits 12 der 15 Schüler anwesend. Einige haben sich aus dem Geräteraum einen grossen Gymnastikball geschnappt und kicken diesen wild in der Halle umher. Die Lehrperson pfeift und die Schüler setzen sich im Mittelkreis wie zu Beginn jeder Sportstunde hin. Als das Thema Volleyball ¬ Smash verkündet wird, geht ein Raunen durch die Klasse. "Nicht schon wieder! Können wir nicht endlich wieder Fussball spielen?", ist zu hören. Die Lehrperson ignoriert die Kommentare und fährt mit der Absenzenkontrolle fort. In diesem Moment trudeln die drei noch fehlenden Schüler mit zwei Minuten Verspätung ein. Etwas verärgert sagt ihnen die Lehrperson, dass sie am Ende der Stunde noch zu ihr kommen sollen.
Zum Aufwärmen sollen die Schüler zu zweit einen Volleyball im Geräteraum holen, sich vis-à-vis aufstellen und das obere Zuspiel und die Manchette wiederholen. Ein Team soll dies zu dritt machen. Die Lehrperson geht in den Geräteraum, schliesst den Volleyballkasten auf und gibt die Bälle heraus. Die Schüler verteilen sich allmählich in ihren Teams in der Halle und spielen sich den Ball hin und her. Nach fünf Minuten unterbricht die Lehrperson und ruft zum obligaten Kraftteil im Mittelkreis zusammen. Am Ende dieses Kräftigungsteils werden nochmals gezielt Schultern und Arme aufgewärmt. Danach weist der Lehrer die Schüler an, das Volleyballnetz aufzubauen. Es helfen alle Schüler mit und das Netz ist im Nu aufgebaut. In der ersten Volleyballlektion haben die Schüler explizit gelernt, wie man das Netzt korrekt aufbaut. In der Zwischenzeit holt die Lehrperson die restlichen Volleybälle in einem Ballwagen aus dem Geräteraum.
Nun müssen alle Schüler einen Ball nehmen und die Lehrperson zeigt im Kreis vor, wie der Ball beim Smash mit der Hand getroffen werden muss. Anschliessend sollen die Schüler selbst versuchen, den Ball mit der rechten und linken Hand gegen den Boden zu smashen. Einige Schüler versuchen den Ball möglichst bis zur Decke springen zu lassen und schlagen mit der Faust auf den Ball. Der Lehrer korrigiert sofort und zeigt nochmals allen, wie die Hand mit einem lockeren Handgelenk auf den Ball auftreffen soll. Für die nächste Übung sollen sich alle Schüler in einer Reihe leicht entfernt von der Wand aufstellen, den Ball mit der einen Hand hochhalten und ihn über dem Kopf mit der anderen Hand so treffen, dass dieser kurz vor der Wand am Boden aufkommt und zurück in die Hand springt. Während der Übung holt die Lehrperson eine Kiste mit Tennisbällen aus dem Geräteraum. Nun zeigt sie den Schülern, wie der Anlauf zum Smash funktioniert. Die Schüler sollen diesen nachmachen und den Tennisball übers Netz werfen. Die Lehrperson merkt nach einer Weile, dass seine drei Linkshänder zwar mit ihrer starken linken Hand werfen, jedoch die Schrittfolge für Rechtshänder ausführen, und erklärt ihnen nochmals, wie die Schrittfolge für ihre Schlaghand funktioniert. Einige der Schüler landen nach dem Wurf im Netz. Die Lehrperson will aber mit ihrer Übungsreihe fortfahren und sagt den Schülern, dass sie nun die Tennisbälle in die Kiste versorgen und sich wieder einen Volleyball schnappen sollen. Zudem solle man einen Schwedenkasten holen und diesen diagonal zum Netz in der Mitte aufstellen, so dass man auf beiden Seiten des Netzes darauf stehen kann. Die Bälle werden versorgt, jedoch fühlt sich niemand von den Schülern für das Aufstellen des Kastens verantwortlich. Daher macht es die Lehrperson selbst. Bei der nächsten Übung stehen zwei Schüler auf dem Schwedenkasten beim Netz und halten den Ball, den sie zugeworfen bekommen, mit ausgestrecktem Arm übers Netz. Die Schüler sollen den Anlauf ausführen, den über dem Netz gehaltenen Ball ins andere Feld smashen, anschliessend dem Ball hinterherrennen und das Gleiche auf der anderen Seite des Netzes wiederholen.
Plötzlich merkt die Lehrperson, dass die Lektion in zwei Minuten zu Ende ist. Sie pfeift, bricht die Übung ab und sagt: "Wenn alles zusammengeräumt ist, könnt ihr gehen." Die meisten Schüler versorgen ihren Ball und verlassen die Turnhalle. Am Schluss sind nur noch drei Schüler übrig, welche beim Versorgen des Netzes und der Bälle im Geräteraum mithelfen.
Auch hat der Lehrer ganz vergessen, dass er eigentlich noch mit den drei Schülern, die zu spät gekommen sind, ein Gespräch führen wollte.