Fall Nr. 469

 

Einführung Smollball

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Smolball
Inhalte präsentieren: Lehrgespräch und Coaching; Diskussion
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Als zukünftige Lehrperson hatte ich im Rahmen meiner Praktika während der Ausbil­dung sowie diverser Stellvertretungen die Möglichkeit zu unterrichten. Auch in meiner früheren Tätigkeit wurde ich mit Herausforderungen konfrontiert. Für mich hat sich beim Schreiben dieser Fallgeschichte die Frage gestellt, ab wann man von einer kri­tischen Situation oder von einem Problem sprechen kann. Ich persönlich habe diese Situationen jeweils als Herausforderungen betrachtet und versucht, entsprechend darauf zu reagieren.


Ausgangslage

Klasse: KBM 3
Stufe: Kaufmännische Berufsmaturitätsschule (3. Lehrjahr)
Anzahl: 24 Schülerinnen und Schüler (koeduziert)
Fach: Sport
Stunde: Montag, 10.50-12.25 Uhr (Doppellektion)
Inhalt: Einführung Smollball

Die Leitung der 24 Schülerinnen und Schüler (SuS) konnte ich für vier Wochen stellvertretend an der Berufsschule in Olten übernehmen. Der Sportlehrer musste für die­se Zeit ins Militär einrücken. Vor der Übernahme der Stellvertretung haben wir uns getroffen und über die Planung diskutiert. Die Räumlichkeiten in den Turnhallen kannte ich bereits. Es gab nur sehr wenige Vorgaben und ich war in der Planung des Unterrichts frei. Somit habe ich mich entschlossen, in der ersten Doppellektion das Spiel Smollball einzuführen, welches die SuS noch nicht kannten.

Es war mir wichtig, dass die SuS von Anfang an wissen, was in diesem Spiel zu tun ist respektive wie das Spiel taktisch funktioniert, da die Technik beim Smollball sehr schnell auf einem ansprechenden Niveau ist und somit auf vielen Spielstufen gespielt werden kann.

Nach diversen kleinen Aufwärmübungen mit den Rackets und Bällen, teilte ich die Klasse in vier Gruppen ein. Jeder SuS zog eine Karte und die mit der gleichen Farbe gehörten zu einer Gruppe. Somit gab es vier 6er-Gruppen, die sich per Zufall zu­sammenstellten.

Vor der Lektion habe ich bereits an beiden Wänden fünf Matten als Tore aufge­stellt, damit wir nach dem Einwärmen sofort mit dem Spielen beginnen können. Ich teilte die Gruppen in zwei Angreifer (AT) und zwei Torhüterteams (TT) ein. Jede Gruppe hatte einen Auswechselspieler, der als Beobachter und als Coach aktiviert wurde. Die AT mussten versuchen, Tore zu schiessen und es waren insgesamt vier Bälle im Spiel. Sonstige Vorgaben gab es keine. Die SuS waren somit aufgefordert, sich über das Spiel, die Regeln und das Spielverhalten Gedanken zu machen. Von aussen betrachtet sah diese Übung ziemlich chaotisch aus, aber es hat geklappt und die AT's und TT's wechselten sich nach jedem Tor aus. Nach ein paar Minuten brach ich das Spiel ab und nahm die Klasse zusammen. Ich versuchte mit gezielten Fragestel­lungen bestimmte Regeln für das Spiel festzulegen, um es interessanter zu gestal­ten. Die SuS haben sich an der Diskussion beteiligt und dachten angeregt mit.

Nach einigen solchen Unterbrüchen und Diskussionen bezüglich der Regelgestal­tung und dem Spielverhalten, wurde das Spiel allmählich passiver und die Intensität litt. Es gab viele Unterbrüche und die SuS bewegten sich kaum mehr. Ich konnte ei­nige SuS hören, dass dies langweilig sei und sie nun richtig spielen wollten anstatt die ganze Zeit zu diskutieren. Da die Stunde bald zu Ende war, habe ich mich entschieden, die Klasse zusammenzunehmen und das Spiel in dieser Form abzubrechen. Ich versuchte mit ihnen den Prozess der Lektion zu erörtern. Ziel war es, das Spiel­verhalten von Smollball sowie das Regelwerk gemeinsam mit ihnen zu erarbeiten und viele Spielformen zu machen, was nur teilweise geklappt hat. Die SuS hörten mir zu und zeigten keine grossen Reaktionen.

Zum Schluss bildete ich aus den vier Gruppen zwei Teams (je zwei Blöcke). Wir spielten 5 gegen 5 (inkl. Torhüter) in der ganzen Halle und die Blöcke wechsel­ten nach jedem Tor oder spätestens nach zwei Minuten. Das Abschlussspiel hat gut geklappt und die SuS zeigten tollen Einsatz.