Fallgeschichte

Der Solowalzer

Vor einigen Jahren unterrichtete ich am Freien Gymnasium in Bern im Rahmen einer Stellvertretung eine Tertia Mädchenklasse mit 12 Schülerinnen. Als Auftag erhielt ich vom Stelleninhaber etwas im Bereich Tanz und Rhythmus zu unterrichten. Während vier Lektionen über zwei Wochen verteilt, erarbeitete ich mit ihnen, während jeweils zwanzig Minuten, Grundlagen im Walzer und Tango. Sie lernten in dieser Zeit die Grundschritte jedoch nicht Paarweise.
Kurze Zeit später hatte ich wieder eine Stellvertretung an dieser Schule, diesmal jedoch mit den 10 Knaben dieser Tertiaklasse die parallel zu den Mädchen in der Halle nebenan turnen hatten. Auch mit den Knabe hatte ich den Auftrag etwas im Bereich Tanz und Rhythmus zu machen. Auch hier führte ich, wie schon bei den Mädchen, Walzer und Tango ein.
In der letzten Lektion hatte ich vor, die Knaben und Mädchen zum Einlaufen in einer Halle zu versammeln und Paarweise tanzen zu lassen wollte sie aber damit überraschen.
Die SchülerInnen strömten in die Halle und verteilten sich, wahrscheinlich aufgrund einer Vorahnung, alle an den Wänden entlang. Ich habe dann einen Walzer laufen lassen und habe die SchülerInnen aufgefordert Paare zu bilden. Die einzige Reaktion auf meine Aufforderung war ein Gekicher. Also wollte ich mit ihnen nochmals den Grundschritt repetieren. Dazu habe ich sie gebeten sich in der Halle zu verteilen, was dazu führte, dass sich alle ca. 50 cm von der Hallenwand entfernten. Ich habe sie nochmals gebeten sich Raum zu verschaffen und den Hallenplatz ein wenig auszunützen. Wieder hatte ich 50 cm Erfolg. Zaghaft setzten sich einige SchülerInnen in rhythmische Bewegung bis nach kurzer Zeit alle in Bewegung waren. Nach einer kurzen Übungsphase und individuellen Typs forderte ich sie nochmals auf Paare zu bilden. Wie auf Kommando drückten sich alle wieder an die Wände. Ich versuchte es nochmals mit Mädchenwahl, danach Knabenwahl jedoch ohne Erfolg. Also brach ich den Versuch ab und die SchülerInnen turnten getrennt weiter.