Fall Nr. 69

 

Bewertung mit Hindernissen

Schlüsselsatz: Die Eltern und vor allem die Schüler sollten ein Anrecht haben auf eine transparente und definitive Beurteilungsform - vor dem Schulbeginn!
Stufe: Sekundarstufe I
Bewegungsfeld: nicht definiert
Mit Schüler*innen interagieren: Beobachten – Beurteilen – Korrigieren und Feedback geben
Textsorte: Episode

Fallbeschreibung:

Gleich in der ersten Schulwoche habe ich einen Standorttest in einer Sportklasse (9.Schuljahr) durchgeführt. Nach der Bewertung des Tests (mit h, m, g und t) hagelte es Proteste der Elternschaft, weil sie noch gar nichts von dieser neuen Bewertung wissen würden und ich auch keine offiziellen Richtlinien haben würde (die Elternsprecher haben aufgrund dieses Problems schon vorher mit dem Rektorat Kontakt aufgenommen). Im Vorfeld habe ich meinen Entscheid, die neuen Bewertungsbuchstaben zu gebrauchen mit meiner Mentorin abgesprochen und sie meinte, ich müsste die Bewertungen einfach begründen können. Die Schulhaus Leitung meinte sogar, das sei jetzt so, wir würden das so machen und da gäbe es gar nichts zu diskutieren - auch nicht mit den Eltern. Da ich aber den Unmut der Eltern (sie werden ja erst nach dem 10. September über die neue Beurteilungsform unterrichtet!) verstehen konnte, habe ich einen Elternbrief verfasst, in dem ich erklärte, bevor nichts Definitives herausgegeben sei, würde ich nur noch die erreichten Punkte mit der maximalen Punktzahl angeben und die Bewertungen erst später setzen. Dies hat dann wiederum Kopfschütteln bei der Schulleitung ausgelöst, aber ich hatte das ganze Hin-und-her allmählich satt, zumal ich von der Schulleitung auch keine internen Richtlinien oder sonst irgendwas, wo ich mich darauf beziehen könnte, bekommen hatte. Natürlich kann man auch aus einer Mücke einen Elefanten machen, aber die Eltern und vor allem die Schüler sollten ein Anrecht haben auf eine transparente und definitive Beurteilungsform - vor dem Schulbeginn!