Fall Nr. 487

 

Badminton Clear

Stufe: Sekundarstufe II
Bewegungsfeld: Spielen
Disziplin/Sportart: Badminton
Inhalte präsentieren: Erklären | Üben und Trainieren | Spielen und Wettkämpfen
Textsorte: Didaktischer Text

Fallbeschreibung:

Gymnasium, 13 Schülerinnen, 16-17 Jahre, Thema: Badminton Clear

Es ist die erste Einzelstunde zum Thema Badminton. In der Turnhalle ist es kalt und die Schülerinnen sitzen an die Heizung angelehnt auf dem Boden, als die Lehrperson die Halle betritt. Während die Lehrperson der Klasse den Stundenablauf und die Lektionsziele erklärt, kommen noch drei Schülerinnen in die Halle. Die Lehrperson möchte wissen, warum sie zu spät sind. Darauf antwortet eine der Schülerinnen: "Wir waren noch auf der Toilette." Einige Schülerinnen beginnen zu lachen, woraufhin die Lehrperson um Ruhe bittet. Nun beginnt die Lehrperson den gesamten Ablauf des Clears zu erklären und zeigt die Bewegungen dazu in Zeitlupe vor. Einige Schülerinnen sprechen miteinander, andere kichern leise. Die Lehrperson weist die Schülerinnen darauf hin, dass die Stunde begonnen habe. Nachdem die Lehrperson zehn Minuten lang gesprochen hat, fordert sie die Schülerinnen auf, das Netz aufzustellen, währenddessen sie die Shuttles und die Rackets holt. Als die Lehrperson zurückkommt, muss sie das Netz noch fertig aufspannen, denn die Schülerinnen haben nicht gewusst, wie dies funktioniert. Die Lehrperson sagt, die verlorene Zeit werde nun zu Lasten des Spielens gehen.

Um beim Aufwärmen die Schlagbewegung des Clears einzubauen, sollen sich die Schülerinnen zu zweit den Shuttle möglichst weit über das Netz zuwerfen. Einige Schülerinnen schwatzen miteinander, anstatt die Übung richtig auszuführen. Als nächstes sollen die Schülerinnen unter einem Basketballkorb stehen und mit dem Racket das Netz treffen, um den Treffpunkt des Shuttles über dem Kopf zu üben. Nur etwa die Hälfte der Klasse führt die Übung aus, die anderen schwatzen und bewegen sich kaum. Einige treten nur dann in Aktion, wenn sich die Lehrperson zu ihnen umdreht. Eine Schülerin ruft: "Das ist doch langweilig! Können wir einmal richtig spielen?" Darauf antwortet die Lehrperson: "Zuerst müsst ihr die Technik beherrschen. Dazu machen wir diese Übungen." Die nächste Übung besteht darin, dass eine Schülerin der Partnerin einen Shuttle über das Netz zuspielt und diese den Shuttle mit einem Überkopfschlag möglichst hoch und weit retourniert. Die Lehrperson zeigt diese Übung mit einer Badmintonspielerin vor. Nur einzelne Paare schaffen es, die Übung korrekt auszuführen. Meistens kommt das Zuspiel zu wenig hoch bei der Partnerin an, um einen Überkopfschlag ausführen zu können. Die Lehrperson greift ein und sagt: "Wer mit dem Zuspiel Mühe hat, soll den Shuttle von Hand zur Partnerin werfen." Zwei Schülerinnen gelangen während der Übung mit der Frage an die Lehrperson, ob sie auf einem freien Feld ein Einzel spielen dürften, denn sie seien im Badmintonverein und die Übung sei nicht sehr spannend für sie. Die Lehrperson lehnt ab und sagt, es gebe keine Extrawünsche. Sie sollen wie alle anderen die Übungen machen. Unterdessen sind einige Schülerinnen schon wieder mit schwatzen beschäftigt, anstatt die Übung auszuführen. Plötzlich bricht die Lehrperson die Übung ab, weil die Stunde nur noch fünf Minuten dauert. Die restliche Zeit sollen die Schülerinnen sich eine gleich starke Gegnerin suchen und ein kurzes Match unter Anwendung des Clears spielen. Die Regeln würden in der nächsten Stunde genauer angeschaut, weil jetzt die Zeit nicht mehr dazu ausreiche. Es kommt bei kaum jemandem ein Spiel zu Stande, die Shuttles werden einfach hin und her gespielt. Die meisten Schülerinnen treffen den Shuttle nicht. Einige schauen zu, wie die beiden Badmintonspielerinnen sich duellieren. Die Lehrperson geht umher und versucht, die Schülerinnen zu mehr Bewegung zu animieren.

Plötzlich erklingt die Pausenglocke. Die Lehrperson bestimmt diejenigen Schülerinnen für den Abbau des Netzes, welche zu spät in die Sportstunde gekommen sind. Alle anderen dürfen schon gehen. Während das Netz abgebaut wird, kommen zwei ansonsten etwas scheue Schülerinnen zur Lehrperson und klagen über Schmerzen in der rechten Schulter. Ausserdem sei ihnen noch immer kalt und sie würden nächstes Mal gerne ein etwas anstrengenderes Aufwärmen machen.